Agenda Aktuell

Klare Aufbruchsstimmung gegen alle Unkenrufe – BFW Niedersachsen/Bremen sendet starkes Signal der Einheit zum 40. Geburtstag

Anlässlich der 40. Geburtstagsfeier des BFW Landesverbandes Niedersachsen/Bremen haben Teilnehmer und Sprecher den Zusammenhalt für die Erreichung der Wohnbauziele betont. Rund 150 Teilnehmer von Entwicklern über Bauunternehmen und Dienstleistern bis hin zu Vertretern der Politik zählte der Festakt in Bremen, der zugleich die 10. Immobiliennacht des Landesverbandes war. David Jacob Huber, Geschäftsführer des BFW Niedersachsen/Bremen, zeigte sich hochzufrieden: „Unsere Mitglieder und Freunde haben ganz eindeutig gezeigt, wie wichtig gerade jetzt in angespannten Zeiten unsere Verbandsarbeit ist. Als mittelständische Immobilienbranche sprechen wir mit einer einheitlichen starken Stimme gegen alle Strömungen, die Barrieren für den so dringend benötigten Wohnungsbau bauen.“

90er Jahre als Vorbild für den aktuellen Wohnungsbau

In den Redebeiträgen spannten die Referenten einen großen zeitlichen Bogen von den vergangenen 40 Jahren über die aktuelle Lage bis hin zu einem Ausblick in die Zukunft. Dirk Streicher, BFW-Landesvorsitzender, erinnerte daran, dass die Zahl der fertiggestellten Wohnungen zu früheren Zeitpunkten bereits beträchtliche Höhen erreicht hatte. So zählten Niedersachsen und Bremen 1994 über 72.000 fertiggestellte Wohnungen – fast doppelt so viel wie im vergangenen Jahr 2021. „Als Branche haben wir bereits mehrfach gezeigt, dass wir die Wohnbauziele der Politik mühelos erreichen und sogar übertreffen können. Doch dafür braucht es einen fairen Umgang. Wichtige gesellschaftliche Ziele wie adäquater Wohnraum dürfen nicht über ideologischen Partikularinteressen stehen.“ Streicher appellierte an die Politik, neue Förderkulissen insbesondere für den sozialen Wohnungsbau zu errichten und gerade in den Ballungsgebieten verkürzte Genehmigungsverfahren mit schnellem Baurecht zu ermöglichen.

Uneinigkeit in der Bundesregierung hemmt Wohnungsbau

Der im Mai 2022 gewählte neue BFW-Bundesvorsitzende Dirk Salewski berichtete von den Bemühungen des Bundes, die Zielzahl von 400.000 Wohnungen pro Jahr aufrechtzuerhalten. „Unsere Bauministerin Klara Geywitz ist eine eindeutige Unterstützerin des Wohnungsbaus, wie es zuletzt im Bündnis für Bezahlbares Wohnen deutlich zu sehen war. Doch leider gibt es unterschiedliche Interessen in der Ampel-Koalition.“ Das Bauministerium, so Salewski, habe aktuell gegenüber dem Wirtschaftsministerium das Nachsehen. Dies zeige bereits die Mitarbeiterzahl: Während das von Robert Habeck geführte Haus 2.000 Mitarbeiter zählt, seien es in Geywitz‘ Ministerium gerade einmal 80.

Wohnungsmarkt als stabilster Wertschöpfungssektor

In seiner Keynote nahm Andreas Schulten, Vorstand der Bulwiengesa AG, die Zuhörer mit auf eine Zeitreise. Seine eindeutige Botschaft beim Blick über die Jahrzehnte war: Der Wohnungsmarkt war immer schon robust und krisenresistent. Keine andere Nutzungsart weise solche Sprünge bei Miet- und Kaufpreisen auf. Exemplarisch hierfür erinnerte er an die durchschnittliche Bestandsmiete in Bremen im Jahr 1982, die bei umgerechnet 2,30 Euro pro Quadratmeter lag. Der Wohnungsbau müsse sich jedoch, so Schulten, breiter aufstellen: „Wohnentwickler sind nicht mehr nur einfache Häuslebauer. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten sie ihre Projekte stets mit modernen Mobilitätskonzepten und massiver CO2-Reduktion verknüpfen.“ In der anschließenden Podiumsdiskussion zeigten Schulten, Streicher und Salewski Einigkeit in der Frage, welches Land jetzt bereits die Zukunft für den deutschen Wohnungsbau zeige: die Niederlande. Dort sei das deutsche Dilemma zwischen nachhaltigem Wohnungsbau mit baukulturellem Wert und unkomplizierten Genehmigungsverfahren schon lange gelöst.


Energieeinspar-Verordnung in der Kritik

Die Mittelfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung (EnSimiMaV-E) soll am 16.09.2022 den Bundesrat passieren und am 01.10.2022 in Kraft treten.

Wir vom BFW Landesverband Niedersachsen/Bremen e.V. sind gemeinsam mit dem BFW Bundesverband der Meinung, dass auch diese Verordnung mit Mittelfristmaßnahmen zur Energiesicherung bürokratisch und wirkungslos ist. Die Verordnung mit mittelfristigen Maßnahmen zur Energiesicherung verlangt von Eigentümern erheblichen Aufwand und produziert erhebliche Kosten auch bei Mieterinnen und Mietern, ohne dass dies auch nur eine Kilowattstunde einspart. Stattdessen brauchen Vermieter die rechtssichere Möglichkeit, die Höchsttemperaturen in Wohnungen zu senken. Nur wenn dies für das ganze Haus geschieht, wird auch wirksam Energie eingespart. Um existenzgefährdende Forderungsausfälle zu begrenzen, müssen Vermieter die  gesetzliche Möglichkeit erhalten, Vorauszahlungen für Heiz- und Betriebskosten gegenüber den Mietern unterjährig durch einseitige Erklärung an die gestiegenen Energiepreise anzupassen.

Daneben überschätzt die Bundesregierung insbesondere das  Einsparpotenzial durch die Zwangs-Überprüfung von Heizungsanlagen. Denn die Heizungsanlagen werden vielfach ohnehin regelmäßig gepflegt und gewartet. Das liegt im ureigenen Interesse der Eigentümer. Der Energieeinspar-Effekt der Überprüfung wird auch hier gegen null gehen. Schlimmer noch: Die knappen Fachkräfte, die jetzt zusätzlich Heizungen prüfen müssen, fehlen dann dort, wo eigentlich Wärmepumpen eingebaut werden sollen.

Mehr dazu lesen Sie in der Stellungnahme des BFW Bundesverbandes, die Sie hier finden.

Das Positionspapier können Sie auch hier direkt herunterladen:

220909_BFW_Positionspapier_EnSimiMaV


Niedersächsische Landtagswahlen – Positionspapier des BFW Niedersachsen/Bremen e.V.

Niedersachsen wählt – am 9. Oktober 2022.

Auch für die Immobilien- und Wohnungswirtschaft eine Wahl von besonderer Bedeutung. Denn die Anzahl der Herausforderungen hat in der vergangenen Legislaturperiode und allein in den vergangenen Monaten rasant zugenommen. Umso wichtiger, sich als Interessenverband mit den politischen Positionen auseinanderzusetzen und für die Interessen der Branche einzusetzen. Dazu wurden Gespräche sowohl mit zahlreichen BranchenvertreterInnen als auch mit der Politik geführt, die Entwicklungen der vergangenen Wochen, Monate und Jahre intensiv analysiert und daraus klaren Forderungen abgeleitet.

Lesen Sie hier das vollständige Positionspapier:

Positionen-der-mittelständischen-Immobilienwirtschaft-zur-Nds.-Landtagswahl-2022-1.pdf pdf Datei ansehen —  Datei herunterladen

 


Unbeliebt und trotzdem sexy – Wie steht es um die Attraktivität der Stadt Hannover?

Seit Jahren positioniert sich Hannover als starker Immobilienstandort. Doch trotz zahlreicher großer Wohnbauvorhaben steht die niedersächsische Landeshauptstadt nicht ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Wie es aktuell um die Attraktivität der Großstadt an der Leine steht, diskutierte David Jacob Huber, Geschäftsführer des BFW Niedersachsen/Bremen e.V., gemeinsam mit drei weiteren Branchenexpertinnen und -experten beim diesjährigen Immobilienmonitor von IMMOCOM in Hannover. Dabei ging es auch um die Zukunft der Innenstädte, Revitalisierung und die Beziehung zwischen der Branche und der Verwaltung.

Dass Hannover noch lange keine A-Stadt ist und sich als „Königin der B-Städte“ sehr wohl fühlt, zeigte sich bereits in der ersten Diskussionsrunde des Hannoverschen Immobilienmonitors. Dennoch sollte sich das Image der Landeshauptstadt verbessern, wie der BFW-Landesgeschäftsführer David Jacob Huber in der zweiten Diskussionsrunde verdeutlichte: „Hannover hat einen enormen Freizeitwert, aber ihr fehlt der Charme. Die Menschen fahren nicht für ein verlängertes Wochenende nach Hannover, sondern verbringen ihren Kurzurlaub eher in Bremen oder Hamburg. Auch wenn unsere niedersächsische Landeshauptstadt einiges zu bieten hat, müssen wir dies den Menschen nahe bringen und das Stadtimage verbessern.“

Hannover – ein wichtiger Immobilien- und Wirtschaftsstandort

Trotz der geringen Anziehungskraft der niedersächsischen Landeshauptstadt von Touristen und Wochenendurlaubern, verspricht die Region insbesondere für Gewerbeimmobilien ein großes Potenzial. „In Hannover lässt sich die Vernetzung besonders positiv hervorheben. Als Logistik- und Produktionsstandort besitzt die Region wichtige Rahmenbedingungen, die sie für Projektentwicklungen im Rahmen von Einzelhandelsimmobilien attraktiv machen“, so Dr. Katrin Grumme, Geschäftsführende Gesellschafterin EGCP. Auch der Oldenburger Unternehmer Michael Garstka, Geschäftsführer der List Develop Comercial, bezeichnete Hannover als spannende Stadt. Er betonte dennoch, dass trotz des starken Wandels in den letzten Jahren insbesondere die Revitalisierung stärker in den Fokus gerückt werden muss.

Mischnutzung als Zukunft der Innenstädte

Gerade in den Innenstädten muss die Revitalisierung stärker vorangetrieben werden. Der Wandel im Kaufverhalten sowie der Kaufkraft der Bürger führt dazu, dass auch in den Stadtzentren neue Konzepte gedacht werden müssen. „Wenn ich nach der Zukunft der Innenstädte gefragt werde, ist meine Antwort ganz klar die Mischnutzung. Einzelhandel und Wohnen sollten stärker miteinander gekoppelt werden. Ein Einkaufzentrum über den zweiten Stock hinaus kann in meinen Augen künftig nicht mehr bestehen“, stellte Dr. Grumme heraus. Dies bestätigte der BFW-Landesgeschäftsführer Huber: „Schon vor einigen Jahrhunderten gab es in den Innenstädten eine Vernetzung von Einzelhandel und Wohnen. Wenn wir nicht umdenken und unsere Komfortzone verlassen, werden sich unsere Stadtmitten künftig in Betonwüsten verwandeln. Wir müssen das Leben wieder in die Zentren kriegen. Dabei ist die Mischnutzung eine gute Möglichkeit.“

BFW-Mitgliedsunternehmen sind große Innovationstreiber

Als Landesgeschäftsführer hob David Jacob Huber auch die wichtige Rolle der Mitgliedsunternehmen des BFW Niedersachsen/Bremen e.V. hervor. „An dieser Stelle möchte ich nochmal ein Lob an unsere Mitgliedsunternehmen und alle anderen Bauschaffenden ausrichten, die trotz steigender Baukosten und den bestehenden politischen Rahmenbedingungen viel geschafft haben, darunter auch diverse Vorzeige-Projekte in Hannover“, betonte Huber.


Ist bezahlbarer Wohnungsbau ohne Fördermittel über dem Effizienzhaus-70-Standard noch möglich?

Die Antwort von 67% der knapp 100 befragten Unternehmen aus Niedersachsen und Bremen: Nein! Die sich daraus ergebene politische Forderung ist eindeutig: Es braucht eine staatliche Förderung und klare, verlässliche Rahmenbedingungen. Die Ziele im Wohnungsbau und Klimaschutz lassen sich nur mit finanzieller Unterstützung und Planungssicherheit realisieren.

In einem kurzen Video haben wir die Appelle von Dirk Streicher, Vorstandsvorsitzender des BFW Niedersachsen/Bremen e.V., Prof. Dr. Iris Reuther, Bremer Senatsbaudirektorin, Thomas Hermann, Bürgermeister Hannover, und Eva Ibrügger, Geschäftsführerin Delta Energie, zusammengefasst.


Planungssicherheit und Dialog als wichtige Voraussetzungen für den Wohnungsbau in Niedersachsen und Bremen

Die Anforderungen an die Branche steigen stetig. Vor allem im Wohnungsbau steht die Immobilienwirtschaft vor zahlreichen Hürden. Beim 40. Hannover-Forum zeigte sich, dass auch in Niedersachsen und Bremen einiges getan werden muss, um den Wohnungsbau voranzutreiben. In den Ergebnissen der landesverbandseigenen Umfrage sowie in der anschließenden Diskussion wurde deutlich: Es bedarf Planungssicherheit sowie eine engere Zusammenarbeit zwischen Politik und Unternehmen.

Bereits seit 40 Jahren gilt der BFW Niedersachsen/Bremen e.V. als erster Ansprechpartner freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen im Nordwesten für politische und fachliche Anliegen. Der Wohnungsbau war und ist dabei stets ein aktuelles Thema, das zahlreiche Herausforderungen mit sich bringt. „Baulandmangel, Materialknappheit, steigende Baukosten, hohe Auflagen, lange Planungs- und Genehmigungsverfahren – Im Wohnungsbau stehen wir vor diversen Hürden. Nicht zuletzt der Krieg in der Ukraine, der uns alle zutiefst erschüttert, zeigt uns die Notwendigkeit, diese Hemmnisse abzubauen und schnell neuen Wohnraum zu schaffen. Unsere Branche sendet dabei ein eindeutiges Signal: Wir wollen bauen und können es auch. Um aber die geplanten Wohnungsbau- und Klimaschutzziele zu erreichen, brauchen wir verlässliche Rahmenbedingungen“, betonte Dirk Streicher, Vorstandsvorsitzender des BFW Niedersachsen/Bremen e.V.

Die Zukunft des Bestandes

Neben verlässlichen Rahmenbedingungen bedarf es zudem ein Umdenken beim Schaffen von neuem Wohnraum. Nicht nur der Neubau bietet hier Potenziale. Die Ergebnisse der jüngst veröffentlichten Wohnungsbau-Studie der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. (ARGE e.V.) zeigen, dass gerade dem Bestand eine hohe Bedeutung im Wohnungsbau zukommt. „Wir können es schaffen bis 2045 etwa 3,2 Millionen Wohnungen zu bauen, und zwar vor allem durch die Umnutzung und Modernisierung von Bestandsbauten. Dabei ist es auch wichtig über das Gebäude hinaus zu denken. Gerade das Quartier bietet einen guten Ansatz, um die Gebäudeoptimierung zu erleichtern“, so Dietmar Walberg, Geschäftsführer der ARGE e.V. Darüber hinaus lassen die Ergebnisse der Wohnungsbau-Studie den Schluss zu, dass der angestrebte Effizienzhausstandard (EH 55) eher ein Hemmnis im Wohnungsbau darstellt. „Die derzeitigen Vorgaben der Bundesregierung stehen in einem schlechten Kosten-Nutzen-Verhältnis. Wir von der ARGE empfehlen daher einen mittleren Standard zu entwickeln, der in etwa bei einem Effizienzhaus (EH) 70 im Neubau und im Bestand beim Standard EH 115 liegt. Dieser spart Kosten und ermöglicht es uns dennoch die Klimaziele zu erreichen“, bekräftigte Walberg.

Aktuelle Situation in Niedersachsen und Bremen

Neben der ARGE e.V. stellte auch der Landesverband die Ergebnisse seiner eigenen Umfrage zum Wohnungsbau in Niedersachsen und Bremen vor. Die aktuelle Landesverbandsumfrage, an der rund 100 Unternehmen aus der Region teilgenommen haben, verdeutlicht, dass gerade bezahlbares Wohnen und Bauen sowie die Dauer der Planungs- und Genehmigungsverfahren den Wohnungsbau im Nordwesten behindern. Auch die ordnungsrechtlichen Vorgaben in Bezug auf die Energieeffizienz im Neubau und Bestand hemmen den Wohnungsbau eher als ihm zu nutzen. „Wir als Unternehmer wollen klimaneutral bauen und Quartiere schaffen. Dafür müssen wir uns aber von diesem engen Korsett der KfW Standards befreien. Die Branche hat so viele Potenziale, die die heutige Systematik nicht freisetzt. Wir wünschen uns Technologieoffenheit und das Denken im System“, so Dr. Frank Eretge, Geschäftsführer der Gundlach-Gruppe. Als Forderungen an die Politik zeigen sich in der landesverbandseigene Umfrage vor allem eine schlankere Baugesetzgebung, digitale und schnelle Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie eine Verknüpfung von bezahlbarem und klimaneutralem Bauen und Wohnen.

 

Wohnungsbau gelingt nur Hand in Hand

In einer anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass Politik und Immobilienwirtschaft zwar dieselben Ziele verfolgen, aber andere Vorstellungen der Realisierung dieser haben. „Beim Thema Wohnungsbau treffen diverse Interessen und Expertisen aufeinander. Dies erschwert es einen gemeinsamen Konsens zu finden, der dabei unterstützt den Wohnungsbau optimal voranzutreiben“, so Stefanie Nöthel, Leiterin der Abteilung für Städtebau und Wohnen im niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz. Auch in Bremen ist man sich der verschiedenen Expertisen bewusst und versucht einen gemeinsamen Weg zur Zielerreichung zu finden. „Wir auf der Verwaltungsseite sind dabei Tacheles zu reden. Wir müssen es schaffen alle Fachgebiete zusammenzubringen, um ideale Lösungen zu finden – auch im Dialog mit der Wohnungswirtschaft“, betonte Prof. Dr. Iris Reuther, Senatsbaudirektorin der Freien Hansestadt Bremen. Neben dem Wunsch nach mehr Dialog klangen in der Diskussion auch Forderungen nach einer Reduktion der Auflagen im Wohnungsbau an. „Es kann nicht sein, dass uns im Wohnungsbau Vorschriften begegnen, die nicht nachvollziehbar sind und zudem zu viel kosten. Um tatsächlich die Ziele der Bundesregierung erfüllen zu können, bedarf es eines Abbaus der Bürokratie. Wir haben keine Zeit und kein Geld, um uns über Türgrößen Gedanken zu machen, die ein Türbauer gar nicht herstellen kann“, verdeutlichte Dirk Salewski, Mitglied im Präsidium des BFW Bundesverbandes.

Insgesamt zeigte sich Einigkeit über die Herausforderungen im Wohnungsbau in Niedersachsen und Bremen. Allerdings bedarf es einer engeren Zusammenarbeit, um gemeinsam Lösungen zu finden und nicht am Bedarf vorbeizubauen.

 

Weitere Eindrücke der Veranstaltung finden Sie in unserer Bildergalerie. Außerdem haben wir die Highlights der Veranstaltung in einem Video für Sie zusammengefasst. Zum Video gelangen Sie hier.

 

Bildquelle: Niklas Krug


Das 40. Hannover-Forum in 67 Sekunden

Informative Expertenvorträge und kontroverse Diskussionen – Beim 40. Hannover-Forum trafen knapp 180 Gäste zusammen, um über die Herausforderungen und Potenziale im Wohnungsbau in Niedersachsen und Bremen zu sprechen. Neben fachlichen Impulsen kam auch das Netzwerken nicht zu kurz.

Die Highlights des diesjährigen Landesverbandstages haben wir in einem kurzen Video für Sie zusammengefasst:

 


Was sind die größten Hürden im Wohnungsbau? Stimmen Sie jetzt ab!

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Mitglieder des BFW Niedersachsen/Bremen e.V.,

die politische Forderung ist klar: 400.000 Wohnungen jährlich soll die Branche bauen. Doch wie lässt sich dieses Ziel realisieren?

Der BFW Niedersachsen/Bremen möchte dazu die Stimmen der nordwestdeutschen Immobilienwirtschaft im Rahmen einer kurzen Befragung einfangen.

Die Beantwortung dauert ca. 5 Minuten und erfolgt anonym. Bitte unterstützen Sie uns, einen Überblick über die Lage und Herausforderungen der Immobilienwirtschaft in Niedersachsen und Bremen zu bekommen. Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihre Forderungen gegenüber der Politik zu formulieren. Hier gelangen Sie zur Umfrage:

https://www.bfw-bund.de/aktivitaeten/umfragen/bfw-niedersachsen-bremen-rahmenbedingungen-der-immobilienwirtschaft/

Die Ergebnisse der Umfrage werden wir am 29. März beim 40. Hannover-Forum vorstellen und u.a. mit dem niedersächsischen Bauminister Olaf Lies und der Bremer Senatsbaudirektorin Prof. Dr. Iris Reuther diskutieren.

Zur Veranstaltung können Sie sich hier anmelden: https://www.bfw-nb.de/aktivitaeten/veranstaltungen/26753-40-hannover-forum/

Wir danken Ihnen für Ihre Teilnahme und freuen uns auf ein Wiedersehen am 29. März in Hannover!


13. Wohnungsbau-Tag: Bau- und Immobilienbranche im Dialog mit der Politik

Sieben führende Organisationen und Verbände der Bau- und Immobilienbranche, unter ihnen auch der BFW, führten beim heutigen 13. Wohnungsbau-Tag 2022 in Berlin einen konstruktiven Dialog mit der Politik. Neben Baupolitikerinnen und -politikern aus dem Bundestag waren auch Bundesbauministerin Klara Geywitz und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zu Gast.

Grundlage für den Austausch war eine aktuelle Studie des Bauforschungsinstituts „ARGE für zeitgemäßes Wohnen“ (Kiel). Die Studie zeigt einen Fahrplan dafür, wie das Wohnen klimaneutral werden kann. Bei der Klimaschutz-Modernisierung fordern die Wissenschaftler der ARGE allerdings, Kosten und Nutzen gründlich abzuwägen, um das Wohnen nicht unverhältnismäßig teuer zu machen. Das sei – zusammen mit mehr Klimaschutz beim Wohnen – allerdings nur zu erreichen, wenn der Staat eine Reihe von zusätzlichen Steuer-Anreizen setze und KfW-Programme anpasse bzw. neue Förderungen schaffe.

Lesen Sie hier den vollständigen Beitrag.


Suburbanisierung: Corona-Pandemie als Trendbeschleuniger

Der Trend hin zum Wohnen fernab der Großstadt macht auch in Niedersachsen und Bremen nicht Halt. Dass diese Entwicklung vielseitige Herausforderungen mit sich bringt, zeigte sich im Rahmen der 9. nordwestdeutschen Immobiliennacht des BFW Niedersachsen/Bremen e.V.

Bereits zu Beginn der Veranstaltung wurde die Bedeutung der Thematik rund um die Suburbanisierung für die Immobilienwirtschaft sichtbar. “Die Auseinandersetzung mit Urbanisierung und Suburbanisierung ist in der Immobilienwirtschaft nichts Neues. Die Mitgliedsunternehmen des BFW Niedersachsen/Bremen stellen sich berufsbedingt schon seit jeher die Frage, welche Trends sich in Hinblick auf Wanderungsbewegungen und Wohnpräferenzen ergeben. Durch die beschleunigte Suburbanisierungsentwicklung im Rahmen der Corona-Pandemie sind die Fragen rund um die Wanderungsbewegungen allerdings drängender geworden. Vor allem stellt sich die Frage, was die Suburbanisierungstendenzen für die Innenstädte bedeuten. Wir sind nun in der Pflicht so Antworten zu finden – nicht irgendwann, sondern jetzt“, betonte Dirk Streicher, Vorstandsvorsitzender des BFW Niedersachsen/Bremen e.V.

Für einen passenden Einstieg in die Diskussion rund um das Thema Suburbanisierung sorgten zwei Impulsvorträge, die die Thematik aus wissenschaftlicher Perspektive beleuchteten. Mit seiner aktuellen Studie zum Einfluss der Pandemie auf die Wohnpräferenzen in Deutschland zeigte Dr. Mathias Dolls, dass die Corona-Pandemie den bestehenden Trend zur Suburbanisierung nochmals beschleunigt.  „Die Corona-Pandemie hat das Potenzial, dem bestehenden Trend der Suburbanisierung einen Schub zu geben. Vor allem die verstärkte Möglichkeit des Homeoffice kann diese Entwicklung möglicherweise dauerhaft antreiben. Damit einher gehen Chancen und Risiken für unsere Innenstädte. Es bedarf innovativer Konzepte und Ideen, die Innenstädte neu zu beleben“, so der stellvertretende Leiter des ifo Instituts für Makroökonomik und Befragungen.

Mangel an (bezahlbarem) Wohnraum trotz Stadtflucht

Diesen Effekt der Pandemie sieht auch Dr. Ralph Henger vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. „Bereits seit 2014 verzeichnen wir einen Trend zum suburbanen Wohnen. Ursachen sind die hohen Wohnkosten und der Wohnraummangel in deutschen Großstädten sowie die sich wandelnden Wohnpräferenzen der Bevölkerung. Die Corona-Pandemie hat die gesamte Entwicklung beschleunigt. Homeoffice, gestiegene Ansprüche an gutes Wohnen und Wohnraummangel in den Städten machen ein Leben fernab der Großstädte attraktiver“, so der Wissenschaftler. Er verdeutlicht außerdem, dass trotz der Abwanderung bisherige Herausforderungen, wie der Wohnungsmangel in den Ballungszentren bestehen bleiben. Es sei somit wichtig, weiterhin das Wohnangebot in den Großstädten auszudehnen und gleichzeitig auch die Infrastruktur in suburbanen Räumen voranzutreiben.

Suburbanisierung: Chance oder Risiko?

Mit den konkreten Herausforderungen und Chancen der Suburbanisierung in den Innenstädten beschäftigte sich die Talkrunde mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Vor allem die Entwicklungen in Städten, wie Oldenburg und Bremen waren Gegenstand der Diskussion. „In Oldenburg beobachten wir Tendenzen der Suburbanisierung. Familien ziehen ins Umland, das Pendleraufkommen wächst und die Altersgruppen verschieben sich. Dieser Trend kann Entlastung und Belastung zugleich für unsere Innenstädte bedeuten. Eine Entlastung kann nur entstehen, wenn alle partizipierenden Kommunen aktiv und im Konsens diese Entwicklung steuern. In der Realität zeigt sich dies aufgrund der kommunalen Planungshoheit oder der unterschiedlichen Mobilitätsbedarfe kaum umsetzbar. So wird die Suburbanisierung für Stadtregionen stark tendenziös eine Belastung“, schlussfolgerte Dr. Sven Uhrhan, Stadtbaurat der Stadt Oldenburg. „In Bremen zeichnet sich der Trend der Suburbanisierung schon seit vielen Jahren ab. Platz- und Wohnungsmangel zwingen viele Bremer Familien ihren Traum vom Eigenheim mit Garten im Umland zu verwirklichen. Problematisch ist dabei, dass Menschen, vor allem im mittleren Alter, durch die Abwanderung als Steuerzahler verloren gehen“, merkte Joachim Linnemann, geschäftsführender Gesellschafter der Justus Grosse GmbH, an. Es zeigt sich, dass auch die Großstädte in Niedersachsen und Bremen neue Konzepte schaffen müssen, um den Herausforderungen der Suburbanisierung entgegenzutreten.

Mobilität als wichtiges Element beim Umgang mit Suburbanisierung

Eine besondere Herausforderung stellt das Thema Mobilität für die Innenstädte dar. Durch das wachsende Verkehrsaufkommen müssen in Bezug auf den Klimaschutz neue Mobilitätskonzepte etabliert werden. Angefangen bei Alternativen zum eigenen Verbrenner für Pendler aus dem ländlichen Raum bis hin zu flexiblen ÖPNV Angeboten und dem Ausbau von Carsharing Services – Für eine gelingende Verkehrstransformation ist es notwendig, die Mobilität unabhängig von Stadtgrenzen ganzheitlich zu entwickeln.