Agenda Aktuell

Mission Wohnungsbau nur im gemeinsamen Schulterschluss

8. nordwestdeutsche Immobiliennacht des BFW Niedersachsen/Bremen e.V.

Kosten senken, Bauland bereitstellen und Vorschriften abbauen – die Stellschrauben für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum waren bei der 8. nordwestdeutschen Immobiliennacht schnell identifiziert. Dass das Thema Wohnraumschaffung derzeit die Branche dominiert, zeigten die über 200 Teilnehmer, die der Einladung des BFW Niedersachsen/Bremen im November ins Parkhotel Bremen gefolgt waren.   

Die Nachfrage an Wohnraum ist insbesondere in Ballungsgebieten ungebrochen hoch. Dieser nachzukommen, lässt die Branche derzeit jedoch an ihre Grenzen stoßen. „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem“, mit diesen Worten eröffnete Dirk Streicher, Vorstandsvorsitzender des BFW Niedersachsen/Bremen, die Veranstaltung. Um Wohnraum schneller realisieren zu können, forderte er: „Wir müssen die Baugesetze entrümpeln, damit die Zeiten von der Planung bis zur Fertigstellung deutlich verkürzt werden.“ Dazu sprach er sich unter anderem auch für die Einführung einer Musterbauordnung aus. Des Weiteren mahnte er vor Diskussionen rund um Enteignung und die Einführung eines Mietendeckels, die eine vermieterfeindliche Entwicklung abzeichnen. „Nur Neubau und Innentwicklung führen zur Marktentspannung. Denn wo genug gebaut wird, also ausreichend Angebot zur Verfügung steht, sinkt auch der Preis.“

Auch in der Politik stehtBFW Immobiliennacht Bremen 2019 (c) Niklas Krug der Wohnungsbau ganz oben auf der Agenda. Bremens Senatsbaudirektorin Professor Dr. Iris Reuther erläuterte die zukünftigen Schwerpunkte der Bremer Wohnungspolitik, wonach in der kommenden Legislaturperiode 10.000 neue Wohnungen geschaffen und weitere Flächen sowie Baulücken erschlossen werden sollen. Mit einem Ausblick auf den „Stadtentwicklungsplan Wohnen“ führte sie an, dass der Wohnungsbau ein Gemeinschaftswerk bleibe und sie sich auf die konstruktive Zusammenarbeit freue.
Stefanie Nöthel, Abteilungsleiterin Städtebau und Wohnen beim niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz stellte indes die Ergebnisse vom „Bündnis für bezahlbares Wohnen in Niedersachsen“ vor. Neben der Bereitstellung von 400 Millionen Euro zusätzlich zu den Fördermitteln des Bundes sollen Kommunen zukünftig eine Baulandreserve aufbauen, um dem Bedarf von weiteren rund 144.000 Wohneinheiten bis 2025 nachzukommen.

Kostentreiber öffentliche Vorgaben?!BFW Immobiliennacht Bremen 2019 (c) Niklas Krug

Mit der Frage, inwieweit Vorschriften und Regulierungen die Baukosten anheben, beschäftigt sich Dietmar Walberg, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen. „Seit 2000 hat sich die Zahl an Gesetzen und Normen vervierfacht. Von Klimaschutz bis Barrierefreiheit – alle Einzelmaßnahmen haben ihre Berechtigung, führen aber in der Summe zu erheblichen Kostensteigerungen. Beispiel Hamburg: Bei durchschnittlichen Herstellkosten von 3.200 Euro muss der Mietpreis einer freifinanzierten Wohnung zehn Euro pro Quadratmeter betragen.“ Demzufolge warnte der Experte vor weiteren Standardanhebungen, da die Grenzen der Finanzierbarkeit von bezahlbarem Wohnraum erreicht seien.

Kostensenkung durch Eigeninitiative

BFW Immobiliennacht Bremen 2019 (c) Niklas KrugKonfrontiert mit den angespannten Markt- und Rahmenbedingungen stellte Martin Dornieden, Geschäftsführer der Dornieden Unternehmensgruppe, konkrete Lösungen zur Baukostensenkung vor. Durch viele kleine Einsparungen sowie standardisiertes Bauen mit hohen Wiederholungsraten erzielt der Unternehmer sowohl im Einfamilienhaus- sowie Geschosswohnungsbau nennenswerte Einsparungen, die bezahlbaren Wohnraum möglich machen. Dennoch richtete er sich mit direkten Forderungen und zugleich Vorschlägen an die Politik: „Steuern machen 19 Prozent an den Gesamtkosten aus. Mit Modellen wie beispielsweise dem Steuerverzicht bei geförderten Wohnungen, könnten diese um ein Fünftel gesenkt werden. Ebenso müssen Bebauungspläne stärker mit Blick auf die Baukosten entwickelt werden. Eine Deckelung bei der Geschossigkeit auf zwei oder zweieinhalb Geschosse ist nicht zielführend und verteuert den Geschosswohnungsbau.“

„Wie wohnt Deutschland?“

Überraschende Erkenntnisse brachte der Blick auf die vom BFW in Auftrag gegebene, repräsentative Umfrage „Wie wohnt Deutschland?“. Felix Flemming vom unabhängigen Meinungsforschungsinstitut forsa führte an: „Gerade in Ballungsräumen sind die Mieterinnen und Mieter zwar insgesamt zufrieden mit ihrer Wohnungssituation, aber gleichermaßen auch verunsichert, dass sich schlichtweg wenig tut, um das Problem zu lösen. Die ständigen Berichte darüber, dass neue Wohnungen nicht gebaut oder später fertig werden, tragen dazu bei. Hinzu kommt, dass gerade das Thema Wohnungsnot und steigende Mieten medial sehr gut inszenierbar ist und teilweise auch überspitzt dargestellt und vermittelt wird, sodass das über die Medien vermittelte Bild vom Wohnungsmarkt mit der Realität nicht immer übereinstimmt.“

Talkrunde bringt Einigkeit

Unter ModeraBFW Immobiliennacht Bremen 2019 (c) Niklas Krugtion von Marion Hoppen, Pressesprecherin beim BFW Bundesverband, folgte ein Austausch der Argumente. Zu der Frage, ob bezahlbarer Wohnraum unter den aktuellen Bedingungen überhaupt möglich sei, gab Olaf Mosel, Geschäftsführer der Bremer M Projekt GmbH & Co. KG, zu bedenken: „Die Politik muss sich fragen: Steht das ursächliche Problem in Relation zur Maßnahme? Ein Beispiel ist die Änderung der Bauvorlagenverordnung, nach der bei jedem Bauantrag ein Baumbestandsplan inkl. von Teilen benachbarter Grundstücke und Bestimmung der Baumart einzureichen ist. Das löst hohe Kosten für Vermesser und Baumgutachter sowie bei der Kontrolle einen enormen Verwaltungsaufwand aus und schützt im Zweifelsfall nicht vor gewollten oder ungewollten Schäden.“ Das greift, Robert Bücking, Sprecher für Bau und Stadtentwicklung bei Bündnis 90/Die Grünen, auf: „Die neue Bauvorlagenverordnung ist eine Reaktion auf Beispiele, bei denen Grundstücke ohne viel Federlesens abgeräumt wurden. Darauf mussten wir reagieren. Deshalb muss jetzt eben dokumentiert werden. Aber grundsätzlich will ich gerne einräumen: Manchen Maßnahmen liegt ein guter Wille zugrunde, aber leider mit teils schlechter Wirkung. Unsere Aufgabe ist es, praxistaugliche Bestimmungen zu erlassen.“ Des Weiteren erteilte er dem Vorstoß der Bremer Linken, einen Mietendeckel wie in Berlin diskutiert auch in Bremen einzuführen, eine klare Absage.
Am Ende fasste Hoppen zusammen: „Es gibt keine einfachen Antworten, aber Einigkeit besteht darin, dass es nur im gemeinsamen Schulterschluss aller Akteure gelingen kann, die vordringlichen Herausforderungen rund um die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zu meistern.“

Weitere Eindrücke von der Immobiliennacht finden Sie in der Bildergalerie.

Bildquelle: Niklas Krug


BFW & Habitat for Humanity – Nepal

Zusammen mit der internationalen Hilfsorganisation Habitat for Humanity baut der BFW auch in diesem Jahr wieder Stein für Stein eine Zukunft.

Folgen Sie den Freiwilligen im Reisetagebuch!

Die Region Kavre traf die Erdbeben im April und Mai 2015 mit am stärksten. Auch mehr als vier Jahre später leiden die Einwohner noch unter den fatalen Folgen der Katastrophe –
tausende Familien leben bis zum jetzigen Zeitpunkt in dürftigen Übergangsbehausungen. Habitat for Humanity unterstützt die Familien beim (Wieder-)Aufbau ihrer Häuser.

Wir bauen Häuser weitestgehend erdbebensicher und bieten so ein starkes Fundament für eine bessere Zukunft seiner Bewohner. Das Engagement der Freiwilligen verändert nicht nur das Leben der Projektbegünstigten nachhaltig zum Positiven; es ist eine unvergessliche, inspirierende und multikulturelle Erfahrung für alle Teilnehmer.
Gesellschaftliche Verantwortung, Motivation, Teambuilding, Netzwerke und Mitarbeiterförderung werden verknüpft. Kommen Sie persönlich oder schicken Sie Ihre Nachwuchsführungskräfte und
geben Sie ihnen so die Chance zu helfen und zugleich den eigenen Horizont und ihre Kontakte in die Branche zu erweitern.


8. nordwestdeutsche Immobiliennacht

Mit mehr als 18 Prozent Baukostensteigerung seit 2015, derzeit über 3.700 Bauvorschriften, 16 verschiedenen Landesbauordnungen und mehr als einer Million fehlender Wohnungen hat sich die Situation der Wohnungsbaubranche alarmierend verschärft.

Wird die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zu einer unmöglichen Mission? Unter dieser Leitfrage lädt der BFW Niedersachsen/Bremen e.V. zur 8. nordwestdeutschen Immobiliennacht am 21. November nach Bremen. Was sind die Ursachen? Wie kann günstiger Wohnungsbau trotzdem gelingen? Und sind Mieter mit ihrer Wohnsituation sowie der aktuellen Wohnungspolitik zufrieden?

Mit Hintergrundinformationen, Best Practice Beispielen und jüngsten Umfrageergebnissen legen erfahrene Referenten die Fakten zur derzeitigen Marktlage auf den Tisch. Die anschließende Talkrunde greift die zentralen Ergebnisse der Impulsvorträge auf und verspricht eine kontroverse Diskussion zwischen Praktikern und Vertretern aus Politik und Verwaltung.

Das Veranstaltungsprogramm der Immobiliennacht finden Sie hier.

Hier können Sie sich direkt anmelden.

 


Digitalisierung schreitet in Niedersachsen voran

BIM-Cluster Niedersachsen am 19. Juni gegründet

Die gesBIM_Cluster_1906_01amte Baubranche und Wertschöpfungskette von Planen, Bauen bis zum Betrieb befindet sich mitten im digitalen Wandel. Insbesondere die digitale Methode Building Information Modeling, kurz BIM, verändert die Zusammenarbeit und das Datenmanagement in Bauprojekten: Basis ist ein digitales Bauwerksmodell, das als Drehscheibe für alle Projektbeteiligten dient. Das BIM-Cluster Niedersachsen ist eine Initiative von 26 unabhängigen niedersächsischen Interessensvertretungen, unter anderem auch dem BFW Niedersachsen/Bremen e.V., öffentlichen Einrichtungen und der Landesregierung Niedersachsen zur Förderung der BIM-Anwendung in Niedersachsen und integriert dabei Akteure verschiedener Perspektiven der gesamten Wertschöpfungskette.

Mit dem BIM-Cluster Niedersachsen sollen die regionale Zusammenarbeit auf übergeordneter Ebene gefördert sowie die Chancen und Grenzen der Methodik stärker in das Bewusstsein der (Fach-)Öffentlichkeit gebracht werden. Das BIM-Cluster sieht sich als Sprachrohr der regionalen Vertreter der Wirtschaft, öffentlichen Hand und Wissenschaft, um die Digitalisierung im Bauwesen im Land und im Zusammenspiel mit länderübergreifenden Partnern intensiv zu unterstützen. „BIM bringt erhebliche Potentiale für die Effizienz und Qualität unserer Bauprojekte über den gesamten Lebenszyklus – von Planung, Bauen bis zum Betrieb. Das Cluster soll auf übergeordneter Ebene allen am Bau und Betrieb Beteiligten in Niedersachsen die Möglichkeit zur Vernetzung bieten. Das Land als Rahmengeber und Förderer ist nicht zuletzt für die vielen kleinen Planungsbüros sowie Unternehmen des Bauwesens und des Handwerks ein integraler Partner.“, so Clustersprecherin Professorin Dr.-Ing Katharina Klemt-Albert, Inhaberin des Lehrstuhls für Baumanagement und Digitales Bauen an der Leibniz Universität Hannover (ICoM).

Unter der Schirmherrschaft von Staatssekretär Stefan Muhle (Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung) sowie im Beisein von Staatssekretärin Dr. Sabine Johannsen (Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur) und Staatssekretär Frank Doods (Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz) wurde im Juni 2019 in der Landeshauptstadt Hannover das BIM-Cluster Niedersachsen gegründet. Im Gästehaus der Niedersächsischen Landesregierung bekundeten die Gründungsmitglieder und die Landesregierung das gemeinsame Engagement und perspektivische Ziele durch die Zeichnung des Memorandum of Understanding.

Building Information Modeling (BIM) ist inzwischen auch in regionalen Strukturen ein gemeinschaftliches Thema für Bauherren, Projektsteuerer, Planer, Bauunternehmen, Zulieferer, Betreiber und nicht zuletzt für Ausbildungsstätten. Bundesweit haben sich bereits einige – meist Cluster genannte – regionale Netzwerke organisiert. BIM ist ein zentraler Baustein der Digitalisierung im Bauwesen, der sich in unterschiedlicher Ausprägung in Wirtschaft, Wissenschaft und Institutionen wiederfindet. „Building Information Modeling spielt im Bereich des digitalen Bauens eine zentrale Rolle. Aus diesem Grund hat sich die Landesregierung im Rahmen der Digitalisierungsstrategie Niedersachsens, aber auch in der Rolle des Landes als Auftraggeber im Hoch- und Tiefbau in doppeltem Sinne auf den Weg gemacht. Mit dem Cluster werden erstmals landesweit alle relevanten Akteure an einen Tisch gebracht und somit der Rahmen für einen beständigen Austausch und daraus abzuleitende Maßnahmen geschaffen. Ich freue mich über die gemeinsame Arbeit und die ambitionierte Herangehensweise.“, sagt Digitalisierungsstaatssekretär Stefan Muhle.

TEXT: MW/BIM Cluster
Bilder: BFW Niedersachsen/Bremen e.V.



Baut die Wohnungswirtschaft am Bedarf vorbei?

37. Hannover-Forum: Branche diskutiert über Nachhaltigkeit und Hemmnisse beim Wohnungsbau  

Bauland zur Verfügung stellen, Grundstückskosten senken und Regularien nicht weiter verschärfen – beim diesjährigen Hannover-Forum des BFW Niedersachsen/Bremen e.V. waren die Stellschrauben für mehr Wohnraumschaffung schnell formuliert. Unabhängig der angespannten Situation ging es aber insbesondere auch um die Frage, wie der aktuelle und zukünftige Bedarf an Wohnraum aussieht und wie nachhaltig die derzeitig entstehenden Wohnungsangebote in der Zukunft sind. Die angespannte Wohnungsmarktlage wurde auch unter den rund 200 Vertretern aus Immobilienwirtschaft, Politik und Verwaltung sowie Industrie kontrovers diskutiert.  

Den vollständigen Bericht lesen Sie hier.


1. niedersächsischer Bauträgertag

Konkret ging es in dem Tagesseminar um den Datenschutz für Bauträger, aktuelle Neuerungen aus dem Bau- und Bauvertragsrecht sowie den Umgang mit den Bauaufsichtsbehörden und deren Eingriffsbefugnisse in aktuelle Bauvorhaben. Es standen aber auch technische Themen wie die neuen Normen zur Bauwerksabdichtung auf dem Programm. Einen Blick in die zukünftigen Anforderungen an Bauprojekte hielt der Vortrag „BIM“ bereit.

Wie groß das Interesse der Teilnehmer war, zeigten die Diskussionen am Ende der Vorträge sowie in den Pausen. Die Teilnehmer äußerten sich positiv über das neue Format, wünschten sich aber Spezialseminare zu einzelnen Themen. Dieses Feedback nimmt der Landesverband zum Anlass, um einzelne Themen der Veranstaltung in weiteren Seminaren zu vertiefen.

Zukünftig wird der Bauträgertag zweimal jährlich in unterschiedlichen Städten stattfinden. Bei dieser Veranstaltungsserie stehen auch in der Zukunft aktuelle Themen im Fokus, die in Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden kurzweilig aufbereitet werden. Im Vordergrund stehen dabei der Dialog und Austausch mit Praktikern.

Eindrücke von der Veranstaltung finden Sie hier in der Bildergalerie.


Positionspapier der mittelständischen Immobilienwirtschaft zur Bürgerschaftswahl in Bremen 2019

Am 26. Mai 2019 findet in Bremen parallel zur Europawahl die Wahl zur 20. Bremischen Bürgerschaft statt.
Stetig wachsender Bedarf an Wohnraum und verlässliche Rahmenbedingungen – das sind nur zwei zentrale Aspekte, wo aus Sicht der mittelständische Wohnungswirtschaft Handlungsbedarf besteht.

Anlässlich der Bürgerschaftswahl hat der BFW Niedersachsen/Bremen e.V. ein Positionspapier verfasst, das die Forderungen der Branche zusammenfasst.

Hier können Sie das Positionspapier herunterladen:

BFW_NB_Positionspapier_BürgerschaftswahlBremen2019.pdf pdf Datei ansehen —  Datei herunterladen

 


Ein Blick zurück: Der BFW-Deutsche Immobilien Kongress im Film

Rund 400 Gäste, eine Top-Location und ein hochklassiges Programm: Der Deutsche Immobilien Kongress 2019 des BFW Bundesverbandes hat die Erwartungen noch übertroffen. Werfen Sie mit uns, den Teilnehmern und unseren Gästen einen Blick zurück auf unsere Jahresveranstaltung im Berliner AXICA!

 

 

 


BFW Niedersachsen/Bremen e.V. fordert: “Worten müssen Taten folgen”

Regionalkonferenz Hannover zur Akzeptanz für mehr Wohnungsneubau in Stadt und Region

Hannover, 20.03.2019. Rund vier Monate nachdem die Ergebnisse aus dem Bündnis für bezahlbares Wohnen in Niedersachsen beim 16. Wohnungspolitischen Kongress vorgestellt wurden, fordert der BFW Niedersachsen/Bremen e.V. jetzt die schnelle Umsetzung der Bündnisergebnisse. Dies betonte der Vorstandsvorsitzende Dirk Streicher in einer Podiumsdiskussion zu den „Rahmenbedingungen für bezahlbares Wohnen in Niedersachsen und Bremen“, welche im Rahmen der Regionalkonferenz Hannover „Akzeptanz für mehr Wohnungsneubau in Stadt und Region“ stattfand.

„Die Bemühungen und die teils vielversprechenden Ergebnisse aus der intensiven Zusammenarbeit im Bündnis dürfen nicht umsonst gewesen sein. Wir müssen jetzt schnell an die Umsetzung gehen“, forderte Streicher. „Bislang ist hier noch nichts passiert. Jetzt müssen Worten auch Taten folgen, damit wir endlich mehr Wohnraum schaffen können!“

Zugleich äußerte er sich kritisch zur aktuellen Situation: „Die Rahmenbedingungen, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, sind derzeit mehr als schlecht. Grundstücke sind knapp, die Baurechtschaffung für die Kommunen kompliziert und Bauplanungsprozesse aufgrund der Vielzahl von einzuhaltenden Normen und Gesetzen langwierig. Zudem trifft erhebliche Nachfrage sowohl im Wohnungs- als auch Gewerbebau auf kaum noch freie Kapazitäten der Bauwirtschaft, was ebenfalls entsprechende Preissteigerungen zur Folge hat.“ Streicher, der zugleich in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender der Delta Bau AG aus Hannover tätig ist, kennt die Hemmnisse in der Wohnungswirtschaft nur zu gut. „Als BFW begrüßen wir das Bündnis. Wir müssen aber auch mit den Konsequenzen der dort erzielten Ergebnisse und getroffenen Entscheidungen leben. Wenn jede Wohnung barrierefrei sein soll, werden Gebäude und Wohnungen zwangsläufig größer, was wiederum die Baukosten pro Wohnung erhöht.“ Als weiteres Beispiel widersinniger Projektvorgaben und somit Verteuerung von Baukosten verwies Streicher auf das Thema Stellplatzsatzung und bezahlbaren Wohnraum und plädierte für weniger Regulierung sowie die Entschärfung von technischen Vorgaben.

Streicher: „Baukosten können nur gesenkt werden, wenn Planungs- und Produktionsprozesse vereinfacht und Perspektiven für langfristige Investitionssicherheiten geschaffen werden. Die Rahmenbedingungen müssen jetzt bekannt sein, insbesondere wenn es um stabile Förderbedingungen geht. 40.000 neue Sozialwohnungen, die laut Zielsetzung der Landesregierung bis 2030 gebaut werden sollen, brauchen Eigentümer. Das können nicht nur kommunale und genossenschaftliche Unternehmen leisten. Es braucht auch wie bisher den Beitrag privater Immobilienunternehmen. Die BFW Mitglieder bauen beispielsweise auch für Pensions- und Versorgungskassen. Diese benötigen langfristige und wirtschaftliche Perspektiven. Es ist nicht garantiert, dass auch in einigen Jahren noch so in den Wohnungsbau investiert wird. Eine Zinswende könnte schnell das Ende der derzeit noch hohen Investitionen von Versicherungen, Pensionskassen und Kapitalsammelstellen mit sich bringen. Alle Akteure brauchen jetzt Planungssicherheit und nachhaltige Konzepte.“